hier & möglicherweise

Hörbildfolge zum Spannungsverhältnis zwischen Drinnen und Draußen.

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Kontraste.

Wie ist das uns umgebende Leben akustisch beschaffen? In welchen Klangräumen leben wir, welche Qualitäten haben sie und vor allem: wann nehmen wir sie wahr und wie nehmen wir sie wahr? Diesen Fragen geht hier & möglicherweise nach.

Schon der Untertitel macht das zentrale Element deutlich, an dem entlang sich das Stück sowohl thematisch wie auch formal entwickelt: Kontraste. Mit zunehmender Dauer entwickelt hier & möglicherweise eine ganze Kette von eng miteinander verbundenen Gegensatzpaaren. So zum Beispiel

Drinnen – Draußen
räumlich begrenzt – frei
naturfern – naturnah
Technik – Natur

Ihnen wird in der Form des Stückes mit verschiedenen akustischen Kontrasten entsprochen:

mono – stereo
Verdichtung – Verlangsamung
scharfe, kantige Schnitte – fließende akustische Formen

In der Spannung zwischen einem Chor junger Menschen und einer alten, in sich ruhenden Frauenstimme versucht das Stück eine Art von Suche zu beschreiben: den Versuch einer individuellen Positionsbestimmung zwischen dem Dargestellten „hier“ und dem Wunsch nach einem „möglicherweise“.

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Strukturen und Rhythmen.

Die Arbeit war 1998 ein erster Versuch sich dem experimentellen Hörspiel zu nähern. Klänge, Geräusche und Sprachfragmente sind so angeordnet und gestaffelt, dass eine Reihe von “Klangbildern” entsteht – zusammengesetzt aus den verschiedensten akustischen Vokabeln.

Der Entstehungsprozess war gleichzeitig auch ein Erkenntnisprozess, denn es stellte sich immer wieder heraus, dass jedem Stück Sprache, jedem Geräusch eine eigene rhythmische Struktur innewohnt. Gerade diese Strukturen legen eine Art “Taktraster” über die ganze Arbeit, an dem sich die einzelnen “Klangschnipsel” orientieren.

Vor allem bei der Gestaltung der gesprochenen Passagen, bei Betonung und rhythmischer Anordnung, stand das Stück unter dem starken Eindruck der Hörspiele “Fahrerflucht” von Alfred Andersch und “Fünf Mann Menschen” von Ernst Jandl und Friederike Mayröcker.

hier & möglicherweise war Abschlussarbeit im Rahmen des ersten Staatsexamens an der Kunstakademie in Münster.
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Hören.

Die Gesamtlänge des Stückes ist 25’19” Minuten. Es unterteilt sich in folgende Teile und Unterkapitel:

I. Teil
1. Der Tag, an dem ich davon hörte
2. Prolog für das Ohr

II. Teil

3. Umwelten
4. Umgangsformen
5. Große Gefühle

III. Teil
6. Epilog

Der hier zu hörende Ausschnitt setzt zu Beginn des ersten Kapitels “Prolog für das Ohr” ein und geht bis zum Anfang des zweiten Kapitels “Umwelten”: